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31.05.2015 Exkursion zur großen Synagoge in Köln

© Hildegard Scherer

Eine überschaubare Gruppe von 10 Personen machte sich am 31. Mai auf dem Weg per Bahn von Roisdorf nach Köln-West. Ein kurzer Spaziergang  führte uns in die Roonstraße und damit zur großen Synagoge von Köln. Diese und das Gemeindehaus bietet Platz für die jüdische, orthodox geführte Einheitsgemeinde, die älteste nördlich der Alpen und einer der größten Gemeinden Deutschlands mit 5000 Mitgliedern.

Winfried Günter, ein Mitarbeiter der Synagoge, hat uns im jüdischen Gotteshaus in Empfang genommen. Zuallererst wurde geklärt, ob alle männlichen Teilnehmer eine Kopfbedeckung mitgebracht hatten oder eine Kippa ausgeliehen werden musste.

Herr Günther erläuterte uns die Grundsätze und Historie des jüdischen Glaubens. Er erzählte unter anderem von der Gottesdienstordnung. Aus der Thora, in hebräischer Sprache,  wird abschnittsweise das ganze Jahr über in einem mindestens 3-stündigen Gottesdienst wöchentlich vorgelesen. Diesen darf man aber zu jeder Zeit verlassen. Dabei gibt es eine strenge Trennung zwischen Männern und Frauen, weil Frauen nach dem jüdischen Glauben als rituell „unrein“ gelten. Ein Gottesdienst findet nur dann statt, wenn mindestens 10 männliche Besucher anwesend sind.

Beeindruckt waren wir von den strengen Regeln des Schabbat, dem feierlichen Ruhetag der Juden.

Als christliche Besuchergruppe machte uns Herr Günther auf die beiden farbigen Fensterrosetten in der Synagoge aufmerksam. Ein christlicher Künstler gestaltete diese Fenster und beging einen Formfehler: In der abstrahierenden Gestaltung sind die beiden Gesetzestafeln mit den zehn Geboten zu erkennen, auf einer Seite drei, auf der anderen sieben. Nach jüdischer Auffassung gehören auf jede Seite aber fünf Gebote.

Nach der mehr als 90minütigen Führung blieb auch noch Zeit die Vitrinen des Museums zu betrachten, in dem unter anderem eine Thorarolle zu sehen war.

Auch im nächsten Jahr lädt der Sachausschuss Bildung wieder zu einer Exkursion ein. Vorschläge werden gerne entgegengenommen.

Sylvia Rieks
Sachausschuss Bildung

Fotos: Hildegard Scherer