18.09.2024 Toller Ausflug mit der Sozial- und Caritasgruppe Alfter ins Kasbachtal
Nach "Little Britain" und zur "Alten Brauerei"
Am Mittag des 18. September starteten die Alfterer Seniorinnen und Senioren zu einem Ausflug ins Kasbachtal, genauer gesagt: nach „Little Britain“ und zur „Alten Brauerei“. Es sollte ein unvergesslicher Nachmittag werden. Bei strahlendem Wetter waren alle Plätze im Reisebus und im „Caritas-Bus“ besetzt. Von Anfang an herrschte beste Stimmung, später wurden in den Bussen rheinische Lieder angestimmt und Witze zum Besten gegeben. Nun ja, kein Wunder eigentlich, waren doch Stimmungskanonen wie Hildegard Bircks, Lilo und Kurt Mager, Theo Klein, Alfred Fuß und Theodor Bergmann an Bord – um nur einige zu nennen. Und nicht zu vergessen: unsere Frau Hünten, die keinen Ausflug, keinen Seniorentreff auslässt! Noch im Bus wurde sie zur Karnevals-Alfreda 2025 gekürt. Und wie poliert man eine fantastische Stimmung noch ein wenig auf? Na klar – mit einem Marillen-Schnäpschen! Zwei gehen auch. Überhaupt war schon die Hinfahrt ein Erlebnis. Enrico, unser Busfahrer, wählte anstatt der Autobahn zur Stau-Umgehung die engen Berg- und Talstraßen oberhalb des Rheins. Wunderschöne Route und eine fahrerische Meisterleistung, denn einige enge Kurven waren nur in Zentimeterarbeit zu schaffen. Oder gar nicht. Nun, dafür hat so ein Bus ja den Rückwärtsgang. Praktischerweise hatten den auch die Autos hinter dem Bus, die ebenfalls zurücksetzen mussten. Zum Glück ist die Technik noch nicht soweit, Flüche und Beschimpfungen anderer Verkehrsteilnehmer zu verschriftlichen und auf dem Display anzuzeigen.
In Vettelschoß, der Grenze zwischen Rheinland-Pfalz und Nordrhein-Westfalen, angekommen, gab’s erst mal „en Tass Kaff“. Und das im wahrlich märchenhaften Garten des Hotels Little Britain Inn. Hier ist alles englisch: Geschichte und Gegenwart, Brauchtum und Marotte, Kunst und Kitsch. Zahlreiche Figuren und Szenerien sind hier dargestellt. Die Queen sitzt scheinbar teilnahmslos auf einer Holzbank – bis Alfreds Hand ihr Knie gefunden hat und Theodor ihr den Nacken krault. Um die Queen herum flattern Union Jacks im Wind. Ein wenig wirkt es, als seien die Feierlichkeiten zum 70-jährigen Thronjubiläum der britischen Königin noch nicht abgeschlossen. Ein majestätischer Löwe wirft ein wachsames Auge auf die frühere Monarchin. Und so puritanisch, wie ihr immer nachgesagt wird, war Majestät ja gar nicht - wurde sie doch bei Zärtlichkeiten mit gleich zwei Womanizern ertappt.
Nur wenige Meter entfernt hat es sich Mr. Bean - ebenfalls auf einer Parkbank - bequem gemacht. Auf dem gepflegten Rasenstück vor ihm fallen eine typisch rote Telefonzelle sowie ein roter Briefkasten ins Auge, während in der Einfahrt ein grünes Rolls Royce Cabrio scheinbar abfahrtbereit parkt. Hier hat der Brite Gary Blackburn mit Little Britain eine fantastische Hommage an seine Heimat geschaffen. Dabei bedient sich das „kleine Großbritannien“ als eine Art frei zugängliches Freilichtmuseum gängiger Klischees, präsentiert viel es von dem, was die meisten wohl mit ihren Vorstellungen vom Vereinigten Königreich in Verbindung bringen. Der Bogen spannt sich von markanten roten Doppeldeckerbussen – den legendären „Roadmastern“ – über Figuren von Bobbys und dem britischen Seefahrer-Helden Lord Nelson bis hin zu den blauen Notrufboxen für die Polizei. Hinzu kommen zahlreiche weitere historische Fahrzeuge – von Polizeiwagen-Oldtimern bis hin zum Minicooper-Nachbau als Dienstfahrzeug des Mister Bean alias Rowan Atkinson.
Ein seltsames Gefühl kann einen vor dem Hintergrund des russischen Vernichtungskrieges gegen die Ukraine beim Anblick des Panzers beschleichen. Das Kettenfahrzeug ist in den Farben des Union Jack ganz in Weiß, Rot und Blau gehalten und wohl als satirisches Schmuckstück gedacht. Ob es zeitgemäß ist, einen Panzer derart zu verniedlichen, soll dahingestellt sein. Teilweise hat Little Britain seinen Standort aber eben jenem Centurion-Panzer aus dem Jahre 1953 zu verdanken. Denn das vom Eigentümer gerne als „Monument für Freiheit und Frieden“ bezeichnete Gefährt, war – wenig überraschend – auch ein Stein des Anstoßes. Ursprünglich hatte Baumpfleger Gary Blackburn das 52 Tonnen schwere Gefährt im Jahre 2016 auf seinem Firmengelände in der Nachbargemeinde Unkel abgestellt.
Dort sorgte der ausrangierte britische Panzer, für den Blackburn stolze 30.000 Euro hinblätterte, jedoch für wenig Begeisterung - insbesondere, weil sich im nahegelegen Remagen die Reste der berühmten Brücke als Erinnerung an eine der dunkelsten Stunden des Zweiten Weltkriegs am Ufer des Rheins erheben. Öffentliche Proteste sorgten schließlich dafür, dass sich zwischenzeitlich sogar der rheinland-pfälzische Landtag mit dem Aufstellen des Panzers beschäftigte. Kurzum wurde der Freizeitpark ins wenige Hundert Meter Luftlinie entfernte Kalenborn, einem Ortsteil von Vettelschoß, verlegt. Mit Erfolg. Die Proteste verstummten, stattdessen pilgern seither insbesondere die anglophilen Massen und Freunde britischer Lebensart nach Little Great Britain. So, wie die Niederländer gerne den Drachenfels raufkraxeln.
Die alte Brauerei
In der Alten Brauerei gab es einen zünftig-deftigen Imbiss in einmaliger, nostalgischer Atmosphäre. Wer wollte genoss eines der originalen Steffens-Biere dazu.
Rustikale Brauhäuser und Biergärten gibt es viele, mag man denken. Das ist auch richtig. Aber eingebettet in ein nostalgisches Umfeld, mit einer Sammlung aus Omas Zeiten, bei der man aus dem Staunen kaum herauskommt, gibt es eben nicht so viele.
Unzählige Relikte aus vergangener Zeit sind da zu bewundern – auf dem Boden stehend oder an Wänden und unter der Decke hängend. Der Tante-Emma-Laden ist immer noch geöffnet. Im brauerei-eigenen Nostalgiemuseum hat jedes Sammlerstück seinen eigenen Platz gefunden und manche Stücke sogar ihre eigene Zeit. Mit einer ganz besonderen Note und in individuellem Stil wird einem ein nostalgisches Museum geboten, das Viele von uns an die „gute alte Zeit“ zurückdenken ließ.
Schade, dass dieser traumhafte Tag irgendwann zu Ende ging!
Gaaanz viele Fotos sind in der Galerie unserer Homepage
https://scg-sozial-und-caritasgruppe-alfter.com