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25.03.2020 Tagesimpuls

Nichts ist mehr wie vorher

Liebe Schwestern und Brüder,
liebe Mitmenschen,

wir befinden uns in einer unwirklichen Zeit. Vieles was gestern noch als richtig und gut galt, ist es heute schon nicht mehr.

Auch Maria erging es so, als ihr der Engel mitteilte: „Siehe, du wirst schwanger werden und einen Sohn wirst du gebären; dem sollst du den Namen Jesus geben“ (Lk 1, 31). Maria fragte zurück, wie dass den möglich sei? Darauf antwortet der Engel: „Denn für Gott ist nichts unmöglich“
(Lk 1, 37). Dann geschieht das Unfassbare, das Unglaubliche – Maria antwortet: „Siehe, ich bin die Magd des Herrn; mir geschehe, wie du es gesagt hast“ (Lk 1, 38). Sie lässt sich ganz auf die Situation ein. Ihr Leben wird von jetzt auf gleich umgekrempelt. Nichts ist mehr wie vorher.

Uns geht es heute vielleicht ähnlich. Vieles von dem, was wir uns noch vor Wochen vorgenommen haben ist heute nicht mehr wichtig. Zählt nicht mehr. Was bisher wichtig war gilt nicht mehr.

  • Wie wird es weiter gehen?
  • Wann und wie wird das bisherige Leben wieder in „Gang“ gesetzt?
  • Was ändert sich für mich und meine Familie?

Auch früher standen Menschen vor solch lebensverändernden Ereignissen. Nach einem Ende einer solch verändernden Zeit ist das Witterschlicker Klausenhäuschen aus Dankbarkeit entstanden (Erklärung siehe unten).

Viele Menschen kommen noch heute an diesen Ort, um Sorgen und Nöte, aber auch ihre Dankbarkeit vor die Gottesmutter und ihren Sohn zu tragen.

Die Begegnung Marias mit Elisabeth, lässt Maria beten:

Das Magnificat (Lk 1,46b-55)

Meine Seele preist die Größe des Herrn, /
und mein Geist jubelt über Gott, meinen Retter. /

            Denn auf die Niedrigkeit seiner Magd hat er geschaut. /
            Siehe, von nun an preisen mich selig alle Geschlechter. /

Denn der Mächtige hat Großes an mir getan und sein Name ist heilig. /
Er erbarmt sich von Geschlecht zu Geschlecht über alle, die ihn fürchten. /

            Er vollbringt mit seinem Arm machtvolle Taten: /
            Er zerstreut, die im Herzen voll Hochmut sind; /

er stürzt die Mächtigen vom Thron und erhöht die Niedrigen. /
Die Hungernden beschenkt er mit seinen Gaben und lässt die Reichen leer ausgehen. /

            Er nimmt sich seines Knechtes Israel an und denkt an sein Erbarmen, /
            das er unsern Vätern verheißen hat, Abraham und seinen Nachkommen auf ewig.

In der Hoffnung, dass Gott uns begleitet und uns zusammenführt wünsche ich Ihnen und Euch ein sonniges Fest: Verkündigung des Herrn.

Seid behütet und gesegnet von Gott

Für die Pastoralteams der Seelsorgebereiche Bornheim-Vorgebirge und Alfter

Ihr/Euer Martin Sander, Diakon

Witterschlicker Klausenhäuschen

Vermutlich aus Dankbarkeit, weil Witterschlick bei der Pestepidemie von 1666 in Bonn verschont blieb, wurde 1673 das Klausenhäuschen errichtet. es wurde zu ehren der Jungfrau und Gottesmutter Maria unter Pfarrer Peter Wambosius erbaut. Der Name „Klausenhäuschen“ deutet nicht auf eine Einsiedelei hin, sondern auf eine frühere Mühle mit einer „Klause“. So heißt der Verschluss für die Wasserregulierung an dem Stauwehr eines Mühlenteiches. Die originale Muttergottesstatue stamm aus dem 18. Jahrhundert (1720-1760) und wurde dort von etwa 1800 bis 1973 verehrt. Heute befindet sich hier eine Nachschnitzung. Das Original befindet sich in der Pfarrkirche St. Lambertus, Alfter-Witterschlick