03.04.2020 Tagesimpuls
Herz Jesu
Herz Jesu
Am ersten Freitag im Monat gedenken wir heute des Herz-Jesu Freitags.
Dieses Fest mit all seiner Frömmigkeit ist auch außerhalb der Corona
Krise nicht mehr so ausgeprägt wie vor Jahrhunderten.
Doch gerade in der unerwarteten, besonderen und herausfordernden, ja
teils noch befremdlichen Zeit, in der wie uns befinden, lohnt sich ein
Blick darauf zu werfen.
Gerade in diesen Tagen, merken wir, wie wichtig und sonst nicht
selbstverständlich, die Liebe und das Wohlwollen, ein Herz fu?reinander
geworden ist. Menschen, die an „vorderster Front“ dafu?r arbeiten und
sich auch mit ihrer Gesundheit einsetzten, dass andere mit
Lebensmitteln, Medikamenten, Pflege, versorgt sind und im
Krankheitsfall - ob beim Arzt oder in den Kliniken - sich beispiellos um
eine mögliche Genesung der Patienten ku?mmern.
Dabei wird nicht gefragt oder voreingenommene Vermutungen und
Urteile getätigt, sondern man handelt, um dem anderen einfach zu
helfen: auch bis zur Erschöpfung.
Ohne wenn und aber, nehmen sich in dieser außergewöhnlichen Zeit,
die es seit Gru?ndung der Bundesrepublik gab, viele Menschen den
anderen voll und ganz an.
Auch, wenn man nicht in solchen Diensten steht, und zu Hause bleibt, so
wenig Kontakte wie möglich hat, tätigt man einen Dienst an dem
Nächsten, zeigt man Herz, in dem man ihn keinerlei Ansteckung
ausliefert oder sich selbst ansteckt.
Ich finde, da wird konkrete Liebe von Mensch zu Mensch zugänglich und
erfahrbar.
Vom Gedanken des Festes Herz-Jesu her ist im Leben und Wirken Jesu
die Liebe Gottes unter den Menschen Wirklichkeit geworden. Jesus ist
den Menschen in Liebe begegnet. Er ging vorbehalt- und beispiellos auf
die Menschen, die am Rande der Gesellschaft und in Nöten waren. Im
Hinblick auf die kommenden Kartage wird im Kreuzestod diese Liebe
Jesu zu Gott und den Menschen deutlich: Das von der Lanze
durchstoßende Herz weist auf sein Todesleiden hin und stellt ihn als
Gescheiterten dar, diese Todesstunde ist aber auch die Stunde seiner
Erhöhung und der Augenblick, in dem sich die Liebe des Vaters zu
seinem Sohn in besonderer Weise offenbart. Das durchbohrte Herz wird
zum Symbol der Gottesliebe.
Weil Gott uns in seinem Sohn Jesus gezeigt hat: Er nimmt jeden uns voll
und ganz an, er nennt uns beim Namen, wir sind ihm nicht fremd, wir
sind ihm wichtig, wir liegen Gott am Herzen. Jetzt und fu?r immer!
Fu?r die Pastoralteams der Seelsorgebereiche “Alfter”,
“Bornheim - An Rhein und Vorgebirge” und “Bornheim - Vorgebirge”
Elisabeth John-Krupp, Gemeindereferentin
Gebet
Herr, unser Gott,
wir bringen Dir diese Zeit
der Ungewissheit und Angst,
der Fragen und Sorgen,
der Hilflosigkeit und Einsamkeit.
Nichts scheint normal und alltäglich zu sein.
Komm Du in unser Leben und bleibe bei uns.
Zeige uns,
wie wir hoffen und glauben können,
dass Deine Gegenwart Trost und Freude schenkt,
dass wir mit Dir zusammen alles schaffen
und ertragen können.
Lass uns auch mit Menschen in Kontakt treten,
die ihr Herz geöffnet haben,
die diese Hoffnung und diesen Glauben ausstrahlen
und uns dadurch ermutigen.
Amen.