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Pastoralkonzept

für die Pfarreiengemeinschaft Alfter

Das gesamte Pastoralkonzept der Pfarreiengemeinschaft Alfter steht auch als PDF zum Download bereit.

Inhaltsverzeichnis

  1. Positionsbeschreibung
    1. Woher kommen wir?
      1. Pfarreiengemeinschaft Alfter
      2. Unsere fünf Kirchengemeinden
    2. Wo sehen wir uns heute?
  2. Pastoralkonzept
    1. Wohin wollen wir?
      1. Liturgie
      2. Glaubensverkündigung
      3. Caritas
    2. Ausblick

1. Positionsbeschreibung

Gemeinsam haben das Seelsorgeteam und der Pfarrgemeinderat die pastoralen Herausforderungen in der Pfarreiengemeinschaft Alfter festgestellt und Zukunftsvisionen entwickelt. Als Ergebnis der gemeinsamen Überlegungen liegen nun die Positionsbeschreibung und das Pastoralkonzept vor.

Das pastorale Handeln der Kirche liegt in der gemeinsamen Verantwortung aller Gläubigen. Grundlage dieses Handelns ist die Aufforderung im Markusevangelium: „Gehet hinaus in alle Welt und verkündet die frohe Botschaft“ (Mk 16, 15).

Es soll darüber hinaus allen Interessierten innerhalb und außerhalb der Kirche Auskunft darüber geben, wie wir uns ein lebendiges katholisches Gemeindeleben in der Pfarreiengemeinschaft Alfter vorstellen.

a) Woher kommen wir?

Durch Jesus Christus sind wir über die Generationen hinweg weltweit miteinander verbunden. In diesem Bewusstsein findet das Handeln der Kirche unter ganz konkreten Umständen in einer bestimmten Zeit an einem bestimmten Ort mit bestimmten Menschen statt. Dabei wollen wir im Blick behalten, dass unser Handeln stets über unsere Grenzen hinausweist.

So ist immer die konkrete Situation, in der die Pastoral wirken soll, unser Ausgangspunkt. Aktuelle gesellschaftliche Fragen und Entwicklungen beziehen wir in unsere Überlegungen zur zukünftigen Ausgestaltung der Pastoral daher ebenso ein wie seit langem gepflegte Traditionen und regionale Besonderheiten.

i. Pfarreiengemeinschaft Alfter

Auf Grund der Nähe zu den umliegenden Städten Bonn, Bornheim, Meckenheim und Rheinbach besteht ein reger Austausch zwischen unserer Pfarreiengemeinschaft und den dortigen Pfarr- und Kommunalgemeinden. Insbesondere der starke Zuzug junger Familien in den letzten Jahren zeigt, dass zahlreiche Gemeindeangehörige zwar in der ländlichen Umgebung leben, beruflich und privat aber vielfältige Bezüge zu den Städten haben und nicht nur an Aktivitäten ihrer eigenen Pfarrgemeinden teilnehmen, sondern auch Angebote aus dem städtischen Bereich nutzen.

All dies erschwert es den einzelnen Pfarrgemeinden in unserer Pfarreiengemeinschaft, eine eigene Identität und ein eigenes "Profil" zu entwickeln, das die Menschen an die Kirche vor Ort bindet, damit sich dort ein Leben in der Pfarrgemeinde mit allen Möglichkeiten entfalten kann.

Die räumliche Verteilung unserer Pfarrgemeinden über ein großes Gebiet sowie die dortigen unterschiedlichen sozialen Milieus machen zudem gemeindeübergreifende Veranstaltungen zu einer besonderen Herausforderung.

Aufgrund der örtlichen Gegebenheiten in unserem Seelsorgebereich legt das pastorale Wirken drei räumliche Bereiche („Pastorales Zentrum“) zugrunde, in denen jeweils alle wesentlichen Elemente des Gemeindelebens gewährleistet sind. Diese drei Bereiche sind

  • die Gemeinde St. Matthäus,
  • die Gemeinden St. Jakobus und St. Mariä-Himmelfahrt mit der Filialgemeinde St. Mariä-Heimsuchung sowie
  • die Gemeinden St. Lambertus und St. Mariä-Hilf.

Unsere Pfarreiengemeinschaft verfügt über ein gemeinsames Pastoralbüro. In jedem der pastoralen Zentren soll ein Pfarrbüro eingerichtet werden, das mindestens einmal wöchentlich für die Gemeindemitglieder geöffnet ist.

ii. Unsere fünf Kirchengemeinden
St. Matthäus, Alfter

Geschichte:
Alfter ist seit dem Jahr 1624 selbständige Pfarrei. Bereits seit dem 12. Jahrhundert gab es hier eine Kapelle bzw. eine kleine Kirche, die als Filialkirche der Pfarrei Lessenich zugeordnet war. In der Kirchengemeinde St. Matthäus leben heute etwa 4.500 Katholiken.

Beschreibung:
St. Matthäus Alfter ist ein Ort mit vielen Traditionen und einem regen Vereinsleben. Die pfarrgemeindlichen Aktivitäten werden im Pfarrausschuss St. Matthäus (Matthäusrat) koordiniert.

In St. Matthäus wirken über 190 ehrenamtliche Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in pastoralen und caritativen Aufgabenfeldern mit. Damit ist St. Matthäus geprägt von einem regen, lebendigen Gemeindeleben, das sich in der Vielzahl der vorhandenen Gruppierungen widerspiegelt und alle Alters- und Interessensgruppen einbezieht. Besonders erfreulich ist die große Messdienergruppe, die nicht nur den liturgischen Dienst vollzieht, sondern auch bei vielen Ver­an­staltungen mithilft. Einen Schwerpunkt unserer pastoralen Arbeit in Alfter-Ort bilden die vielen hinzugezogenen jungen Familien.

St. Jakobus, Gielsdorf

Geschichte:
Gielsdorf, seit 1681 Rektoratspfarre, war bis zur Erhebung zur eigenständigen Pfarrei im Jahr 1920 der Pfarrei Lessenich angegliedert. Die Burgkapelle aus dem 11. Jahrhundert mit ihren Wandmalereien von 1492 wurde durch eine 1880 fertiggestellte neugotische Kirche erweitert, die 1924 geweiht wurde. In der Kirchengemeinde St. Jakobus leben heute etwa 950 Katholiken.

Beschreibung:
Die Kirche, das ehemalige Kloster der armen Dienstmägde (heute Annastift), das Pfarrheim, eine kleine Bücherei und vor allem der integrative Kindergarten als Teil des katholischen Familienzentrums bilden die äußeren Voraussetzungen für die Seelsorge in der St. Jakobus. Als Station am Jakobus-Pilgerweg erfährt die Gemeinde ebenso neue Impulse wie durch die Teilnahme zahlreicher Gielsdorfer an Wallfahrten. Ehrenamtliche Mitarbeiter der Vereine und die Mitglieder von Kirchenvorstand, PGR und Pfarrauschuss gestalten ein örtliches Angebot.

St. Lambertus Witterschlick

Geschichte:
Die Erhebung zur Pfarrei liegt deutlich vor dem Jahr 1155, der urkundlichen Erwähnung der Übertragung der Herrschaft Witterschlick an den Bischof von Lüttich. Der Neubau der Kirche St. Lambertus wurde im Jahr 1877 fertiggestellt und im Jahr 1954 wieder aufgebaut und erweitert. In der Kirchengemeinde St. Lambertus leben heute etwa 2.100 Katholiken.

Beschreibung:
Die Arbeit des Pfarrausschusses St. Lambertus orientiert sich an den Bedürfnissen und Werthaltungen der Menschen, die verschiedenen Milieus angehören. Die Bewahrung traditionell verankerter Formen und Inhalte des pastoralen Lebens in der Gemeinde St. Lambertus geht deshalb einher mit der stetigen Entwicklung neuer Angebote im Gemeindeleben vor Ort. Mit einem ehrenamtlichen Kreis von über 100 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter verfügt St. Lambertus über ausreichende Kapazitäten diese Herausforderungen an diesem Kirchort zu bewältigen.

St. Mariä Himmelfahrt, Oedekoven, mit Filialgemeinde St. Mariä Heimsuchung, Impekoven

Geschichte:
In Oedekoven wurde um 1756 die Kapelle St. Mariä Vermählung errichtet. Zusätzlich wurde 1955/56 die von Emil Stefann entworfene Kirche St. Mariä Himmelfahrt erbaut.

In Impekoven war im 17. Jahrhundert eine erste Kapelle zu finden. Die 1884 errichtete neugotische Kapelle wurde 1967 abgerissen, um der von Gottfried Böhm entworfenen und 1969 fertiggestellten Kirche Platz zu machen. 1986 erfolgte die Umpfarrung der Gemeinde St. Mariä Heimsuchung von Witterschlick nach Oedekoven. In der Kirchengemeinde St. Mariä Himmelfahrt und ihrer Filialgemeinde St. Mariä Heimsuchung leben heute etwa 3.000 Katholiken.

Beschreibung:
Unsere Kirchengemeinde mit den Kirchen St. Mariä Himmelfahrt, Oedekoven und der Filialkirche St. Mariä Heimsuchung, Impekoven liegt im Zentrum unserer Pfarreiengemeinschaft. Viele junge Familien haben sich hier niedergelassen. Der Pfarrausschuss mit seinen verschiedenen Sachausschüssen arbeitet seit Jahren kontinuierlich in seinen Bereichen. So wird die Jugendarbeit von der KLJB durchgeführt. Neben den Aktivitäten verschiedener Gruppierungen widmen wir uns der Stärkung des spirituellen Lebens. Hierzu zählen im Besonderen die Exerzitien im Alltag.

St. Mariä Hilf, Volmershoven - Heidgen

Geschichte:
Die Kirchengemeinde St. Mariä Hilf wurde im Jahr 1955 errichtet. Bereits im 19. Jahrhundert gab es hier eine kleine Kapelle, im Jahr 1894 erfolgte der Neubau einer Kapelle im romanischen Stil. Die neue Kirche wurde im Jahr 1960 eingeweiht, seit 1970 gehört die Gemeinde zum Dekanat Bornheim. In der Kirchengemeinde St. Mariä Hilf leben heute etwa 800 Katholiken.

Beschreibung:
In den vergangenen Jahren sind viele Gruppierungen in unserer Kirchengemeinde entstanden, die von einer lebendigen Gemeinschaft Zeugnis geben. Eine besondere Bedeutung hinsichtlich des Gemeinschaftslebens hat das gute Zusammenwirken der weltlichen und kirchlichen Gremien. So gelingt es die beiden Ortsteile Volmershoven und Heidgen zusammen zu führen. Wichtig ist dabei ein gutes Miteinander zwischen Jung und Alt.

b) Wo sehen wir uns heute?

"In Deutschland ist die Kirche bestens organisiert. Aber steht hinter den Strukturen auch die entsprechende geistige Kraft – Kraft des Glaubens an den lebendigen Gott? Ich denke, ehrlicherweise müssen wir doch sagen, daß es bei uns einen Überhang an Strukturen gegenüber dem Geist gibt. Und ich füge hinzu: Die eigentliche Krise der Kirche in der westlichen Welt ist eine Krise des Glaubens. Wenn wir nicht zu einer wirklichen Erneuerung des Glaubens finden, werden alle strukturellen Reformen wirkungslos bleiben." Benedikt XVI, Freiburg 24. September 2011

Unser Glaube macht uns die Welt täglich zu einer neuen Herausforderung. So sind wir von Gott jederzeit aufs Neue berufen mitschöpferisch tätig zu sein.

Mit unserem Pastoralkonzept möchten wir dazu beitragen, auch in unserem Gemeindeleben den Blick immer wieder neu für die Herausforderungen unserer Zeit zu öffnen, damit die Botschaft Christi in unserem Gemeindeleben seinen tätigen Ausdruck findet. Es ist weder ein Verzeichnis der Einrichtungen und Institutionen in unseren Gemeinden, noch ein Katalog aller möglichen Aktivitäten, die in unseren Gemeinden stattfinden oder stattfinden könnten. Das Pastoralkonzept versucht zunächst, die Fragen darzustellen, denen wir als katholische Christen im Alltag begegnen. Und es versucht Wege zu finden, auf denen wir gemeinsam eine Antwort geben können. Dies können auch neue Wege sein.

  1. Gott und Kirche sind keine Selbstverständlichkeiten. Auch für uns nicht. Ein Leben aus dem Glauben heißt daher auch immer, sich des eigenen Glaubens zu vergewissern: was glauben wir?
    Über Gott und Kirche nachzudenken und zu sprechen, wird aber nicht nur unseren eigenen Glauben vertiefen, es kann uns auch überzeugender für Menschen machen, denen dies fremd (geworden) ist. Dies gilt zugleich aber auch für die schwieriger gewordene Weitergabe unseres Glaubens in unseren Familien.
  2. Unsere Glaubensüberzeugungen können im Widerspruch zu dem stehen, was wir im Alltag erleben. Für Erfolge und Misserfolge, für Siege und Niederlagen gibt es dort andere Maßstäbe als sie für uns maßgeblich sind. Einen klaren Blick für die Konsequenzen unseres Glaubens im täglichen Leben zu entwickeln und zu behalten fordert uns ständig aufs Neue. Um allein und in der Gemeinde aus dem Glauben tätig zu werden, müssen wir beharrlich und geduldig immer wieder neue Wege finden: wie glauben wir?
  3. Beim Nachdenken über den Glauben und das Handeln aus dem Glauben sind wir nicht frei von unseren eigenen Vorstellungen, Vorlieben und Bedürfnissen. Gemeinsames Gebet und Gottesdienste geben uns die Möglichkeit, uns immer wieder neu auf Jesus Christus als Weg und Wahrheit unseres Lebens auszurichten: warum glauben wir?

2. Pastoralkonzept

a) Wohin wollen wir?

"Mit dem Zu-Ende-gehen der alten volkskirchlichen Struktur muss die Kirche neu missionarisch ausstrahlend werden, um für möglichst viele Heimat zu werden. Um Kirche des Volkes zu sein, darf sich die Kirche nicht mit den verbliebenen Gläubigen und mit den "noch" Praktizierenden als mit einem - falsch verstandenen - "heiligen Rest" zufrieden geben. Eine Kirche, die nicht mehr wachsen will, wird absterben und schließlich aussterben.

Man darf die These vom Ende der Volkskirche deshalb nicht missverstehen. Denn die Kirche wird in dem Sinn immer Volkskirche bleiben müssen, dass sie im Volk verwurzelt und für alle da ist. Es müssen in der Kirche sich alle zu Hause fühlen: Einfache und Gebildete, Reiche und Arme, Junge und Alte, Gesunde, Kranke und Behinderte, Einheimische und Fremde, dumme und gescheite Menschen, eifrige fromme Christen und skeptisch distanzierte, fragende und suchende Menschen. Die Kirche darf deshalb nicht zu einer Elitekirche von religiös Entschiedenen, kirchlich voll Engagierten und religiös "Hochbegabten" werden. Sie darf aber als Kirche des Volkes nicht profillos und zur reinen Dienstleistungskirche werden, die sich mit einem möglich breit sortierten sozial-caritativen Angebot für eine mögliche Klientel praktisch den Gesetzen des Marktes unterwirft. Die Kirche muss Gemeinschaft des Glaubens und Gottesdienstgemeinschaft bleiben. Nur von dieser Mitte her kann sie ins Umfeld ausstrahlen."
Walter Kasper, Katholische Kirche, 2011, S. 395 f.

Auf unserem eigenen Glaubensweg machen wir als katholische Christen immer wieder neu die Erfahrung, dass die Botschaft Christi unserem Leben über alle Höhen und Tiefen des Alltags hinaus Wert und Bedeutung gibt. Wir wollen einander in diesem Glauben bestärken, aber auch Menschen außerhalb der Kirche Gelegenheit und Möglichkeiten geben, an diesen Erfahrungen teilzuhaben.

Das Pastoralkonzept orientiert sich an dem Auftrag der Kirche, die Gemeinschaft in Christus aufzubauen mit den Elementen Liturgia – den Glauben feiern, Martyria – den lebendigen Gott bekennen, Diakonia – Nächstenliebe üben. Wir wollen in Zukunft die bestehenden kirchlichen und gemeindlichen Gruppen, Organisationen und Einrichtungen für diese Ziele noch mehr in die Verantwortung nehmen, darüber hinaus aber auch auf neuen Wegen das Gemeindeleben noch stärker und sichtbarer an diesen Zielen ausrichten.

Die nachfolgenden Schwerpunkte und Zielsetzungen geben einen Rahmen. In diesem Rahmen können und sollen alle am Gemeindeleben Beteiligten und Interessierten eigene Ideen entwickeln und umsetzen. Eine besondere Verantwortung haben dabei die Sachausschüsse des Pfarrgemeinderats, die – gemeinsam mit den Verantwortlichen vor Ort – die Vorgaben in konkrete Maßnahmen und Handlungsschritte umsetzten und die Entwicklung der einzelnen Sachkonzepte immer auch an den örtlichen Gegebenheiten ausrichten.

i. Liturgie

Die Feier der Sonntagsmesse und anderer Gottesdienste ist für alle Mitglieder der Gemeinden immer eine Möglichkeit der Begegnung, die wir stärker im Bewusstsein der Menschen im Seelsorgebereich verankern wollen. Das Seelsorgeteam, unterstützt vom Liturgieausschuss, entwickelt ein Konzept, das die liturgischen Möglichkeiten entfaltet und alle Gemeindemitglieder zum Mitfeiern einlädt. Dabei wird folgendes berücksichtigt:

Sonntagsmessen

  • Die Sonntagsmessen in der Pfarreiengemeinschaft werden durch eine gemeinsame Gottesdienstordnung aufeinander abgestimmt.
  • In jedem pastoralen Zentrum werden am Samstag/Sonntag jeweils zwei heilige Messen gefeiert. Sofern nur ein Priester des Pastoralteams zur Verfügung steht, wird in jedem pastoralen Zentrum eine Heilige Messe gefeiert.
  • Jeden Samstag/Sonntag wird in der Pfarreiengemeinschaft im Wechsel in einer der Kirchen ein familiengerechter Gottesdienst gefeiert.
  • Mindestens einmal im Quartal wird eine Jugendmesse gefeiert. Die besondere Gestaltung von Familien- und Jugendgottesdiensten wird in Zusammenarbeit des Seelsorgeteams und den örtlichen Arbeitskreisen für Liturgie vorbereitet. Eine gemeindeübergreifende Koordinierung erfolgt in Abstimmung mit dem Pfarrgemeinderat. Die Vorbereitung umfasst auch die musikalische Begleitung der Gottesdienste.
  • Für die Feier der Gottesdienste an den Kartagen, dem Osterfest und dem Weihnachtsfest entwickelt das Seelsorgeteam eine abgestimmte Gottesdienstordnung für die Pfarreiengemeinschaft.

Gottesdienste in der Woche

  • An jedem Werktag findet in der Pfarreiengemeinschaft eine Eucharistiefeier statt.
  • Um die Gottesdienstformen in den Pfarreiengemeinschaft zu erweitern, sollen ehrenamtliche Frauen und Männer zur Leitung von liturgischen Feiern befähigt werden.
  • Liturgische Feiern unter der Leitung von Laien können z. B. sein:
    • Krabbelgottesdienste,
    • Früh-, Spätschichten, Rosenkranzgebet, Maiandachten,
    • Schul- und Kindergottesdienste,
    • Meditationsgottesdienste, Segensfeiern.

Da die Stärkung der Pfarreiengemeinschaft ein wesentliches Ziel des liturgischen Angebotes sein soll, finden zu diesem Zweck des weiteren Zielgruppen-Gottesdienste (z. B. Familien-, Kranken- und Jugendgottesdienste) statt.

ii. Glaubensverkündigung

Unser Glaubensleben soll sichtbares Zeugnis für die Botschaft Jesu Christi sein, in dem der Inhalt unseres Glaubens für uns und andere erkennbar ist. Dies geschieht durch einen bewussten Lebensvollzug im Glauben und im gemeinsamen Einsatz in der Glaubensweitergabe.

Diese Weitergabe soll über die Vorbereitung und Spendung der Sakramente (Taufe, Erstkommunion, Firmung und Ehe) hinaus, sich auf den gesamten christlichen Lebensvollzug der Menschen beziehen.

Das kann erreicht werden durch:

  • Einzelgespräche und Begegnungen
  • verschiedene Gottesdienstformen
  • Glaubensgespräche und theologische Foren
  • Vorbereitung auf die Sakramente (Taufe, Eucharistie, Buße, Firmung, Ehe)
  • Begleitung von Kranken und Trauernden
  • gemeinsames Feiern von Festen auf Pfarr- und Pfarreiengemeinschaftsebene
  • Projekte und besondere Anlässe (z. B. Fastenessen, Herbstmarkt, Projektchor)
  • Ferienfreizeiten und thematische Wochenendfahrten

Diese Angebote sollen hilfreich sein:

  • für junge zugezogene Familien, damit sie einen Zugang zu unserer Pfarreiengemeinschaft finden können;
  • für Jugendliche, damit sie ihre Fähigkeiten und Talente aktiv in unserer Pfarreiengemeinschaft einbringen und dabei ihren Glauben im Alltag erproben und weiter entwickeln können;
  • für Eltern, damit sie Möglichkeiten finden, ihren Kindern einen Zugang zum Glauben eröffnen zu können;
  • für Junge Erwachsene, um ihnen eine sinnvolle Lebensperspektive anbieten zu können;
  • für Trauernde, damit sie eine Hilfe in der Bewältigung ihrer Lebenssituation finden können;
  • für Senioren, damit sie weiterhin in unserer Pfarreiengemeinschaft eine Heimat haben.

Hierzu können die verschiedenen Einrichtungen in der Pfarreiengemeinschaft in Anspruch genommen werden, wie z. B.:

  • Katholisches Familienzentrum
  • Büchereien
  • Offene und verbandliche Jugendarbeit

Alle Christen in unserer Pfarreiengemeinschaft sind eingeladen, sich entsprechend ihrer Talente und Fähigkeiten verantwortlich an der Weitergabe des Glaubens und der Vertiefung der Glaubensinhalte zu beteiligen. Dies soll geschehen durch ein vertrauensvolles Miteinander von haupt- und ehrenamtlichen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern. Auf diese Weise sollen das Solidaritäts- und Subsidiaritätsprinzip in unserer Pfarreiengemeinschaft verwirklicht werden.

Das Pastoralteam mit dem Pfarrgemeinderat erfüllt die einzelnen Aufgaben oder delegiert sie an die zuständigen Gremien. Dabei ist es den jeweiligen Gremien möglich, eigenständig Ziele und Aufgaben für ihren Aufgabenbereich zu formulieren und umzusetzen.

Die zuständigen Gremien der Pfarreiengemeinschaft sind:

  • Pfarrgemeinderat
  • Pastoralteam
  • Pfarrausschüsse
  • Sachausschüsse
  • und die weiteren vorhandenen Gruppierungen
iii. Caritas

Tätige Nächstenliebe vollzieht sich sowohl in der Unterstützung hilfsbedürftiger Menschen im näheren Umfeld als auch über die Grenzen unserer Pfarreiengemeinschaft hinaus.

Unterstützung von Menschen in der Pfarreiengemeinschaft

Wir wollen hilfsbedürftigen Menschen in unserer Pfarreiengemeinschaft konkrete Hilfen anbieten. Hierzu entwickeln das Seelsorgeteam und der Ausschuss für Caritas unter Einbeziehung der caritativen Gruppen in unserer Pfarreiengemeinschaft ein gemeindeübergreifendes Konzept.

In diesem Konzept sollen zum Beispiel folgende Bereiche berücksichtigt werden:

  • Beratungsangebote für Familien
  • Besuchsdienste und Beratungsangebote für ältere, einsame und kranke Menschen
  • finanzielle Zuwendungen im Einzelfall.

Teile dieses Konzeptes sind die dekanatsweiten und ökumenischen caritativen Angebote, wie beispielsweise die ambulante Hospizarbeit und das Angebot der LebeKa (Lebensmittelausgabe).

Wo die Ressourcen der gemeindlichen Caritasarbeit überschritten werden, wird eine Zusammenarbeit mit dem zuständigen Caritasverband angestrebt. Dies kann beispielsweise in Betreuungsangeboten für pflegende Angehörige in Anspruch genommen werden.

Unterstützung von Menschen über die Pfarreiengemeinschaft hinaus

Der Ausschuss „Frieden, Mission, Entwicklung“ koordiniert in Zusammenarbeit mit den örtlich zuständigen Verantwortlichen die Unterstützung der Arbeit der Kirche insbesondere in den Ländern Afrikas, Asiens und Lateinamerikas. Hierzu gehören der Verkauf von Eine-Welt-Produkten und die gemeindeübergreifende Durchführung oder Unterstützung einzelner Projekte. Der Ausschuss soll neben den bestehenden Projekten ein neues Projekt der Pfarreiengemeinschaft initiieren.

b) Ausblick

Das Pastoralkonzept ist vom Pfarrgemeinderat Alfter aufgrund der Beratungen in seiner Amtsperiode 2009 bis 2013 in Zusammenarbeit mit dem Seelsorgeteam und im Dialog mit weiteren kirchlichen und gemeindlichen Gruppen im Seelsorgebereich entwickelt worden. Es spiegelt die Situation und die Erfahrungen in diesem Zeitraum wieder. Für die Zukunft bleibt die Aufgabe, dieses Pastoralkonzept mit Leben zu erfüllen und es neuen Entwicklungen und Erkenntnissen anzupassen.

Alfter, am 01. Januar 2016